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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. IV

1845 - Heidelberg : Winter
Iv Vorwort zur dritten Auflage. wenigstens wieder näher zu bringen, — wiewohl bei einem Buche historischen Inhalts die stets durch fortgesetzte Forschungen und Aufhellungen sich selbst berichtigende und erneuernde Geschichte eine stereotypen-gleiche Aus- fertigung am wenigsten je zulasten wird. Dem mir von Seiten mehrerer Schulmänner (dar- unter auch Schulreferenten) kund gegebenen Wunsche, daß ich diesem Leitfaden auch ein ausführlicheres Lehr- buch (für Lehrer und vorgerücktere Schüler, so wie auch für andere Bildungsbegierige) zum Begleiter ge- den möchte, will ich, wenn mir anders Gott Kraft und Gesundheit dazu schenkt, nachzukommen suchen. Nur mögen die lieben und verehrten Männer, die mir diesen Wunsch zu erkennen gaben, bedenken, daß mir die Zeit zu einer solchen Arbeit sehr spärlich und abgerissen zu- gemessen ist, und sich daher gedulden, wenn die Er- scheinung derselben zögert. Indessen möge das vor- liegende Werkchen auch fernerhin von dem Segen be- gleitet seyn, dessen es sich bisher zu erfreuen hatte! Grünstadt in der bayr. Pfalz, den 17. Juni 1844.

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. V

1845 - Heidelberg : Winter
Vorwort zur ersten Auslage. Der Grund, welcher mich jüngsthin zur Herausgabe einer Be- arbeitung der deutschen Geschichte nach ihren wesentlichen Grundzügen in einem übersichtlichen Zusammenhänge *) bestimmte, trieb mich auch zur Abfassung des vorliegenden Grund- risses der allgemeinen Weltgeschichte, in so fern ein solcher allenthalben in unfern öffentlichen Schulen vor dem weitern Eingehen in die Hallen der Geschichte mitgetheilt wird, um gleichsam erst die Grundpfeiler und das Hauptfachwerk des Baues hinzustellcn, welches dann der erläuternde mündliche Unterricht da und dort mehr ausführen und darauf der Fortgang des Studiums auf hohem Stufen voll- enden soll. Auch ich bin der Ansicht, daß der Geschichte in dieser Form eine Vorschule vorausgehen müsse, in welcher der Geist und das Herz der Jugend durch die Bekanntschaft mit dem genaueren Bilde wichtiger historischer Individuen und der sie tragenden Begebenheiten zu dem Interesse für Geschichte erst angeregt und dadurch in dem Alter, in welchem sich die Zugend so gerne dem Einzelnen und Besonderen und darum für sie Leibhafteren und Lebendigeren zuwendet, — zur Auf- fassung eines großem Ganzen, so wie zur Erhebung in das mehr Allgemeine befähigt werde. Zu einer solchen Vorschule dient uns an der öffentlichen Anstalt, welche ich leite, die biblische Geschichte A. T., die als Theil des *) Von dieser ist seitdem eine zweite verbesserte, größtentheils umgear- beitete und vermehrte Auflage (1843) in derselben Verlagshandlung erschienen.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. VI

1845 - Heidelberg : Winter
Vi Vorwort zur ersten Auflage. Religionsunterrichts in einem dreijährigen Cursus der profanen Ge- schichte vorausgeht, und zwar mit allen der Jugend vom neunten bis zum zwölften Jahre irgend mittheilbaren Einzelnheiten und in der unnachahmlichen lebendigen und kräftigen Weise, wie die Quelle der heiligen Geschichte selbst sie darbietet. In dieser Geschichte aller Geschichten, welche vom biographischen Elemente ausgehend zur Familiengeschichte fortschreitet , dann in die Volks- und von da in die Völkergeschichte übergeht, bekommt das jugendliche Gemüth alle nur irgend nöthige einleitende Vorbe- reitung zur darauffolgenden allgemeinen Auffassung der übrigen Völkergeschichten und ihrer Verbindung zum großen Ganzen. Das vierte Jahr des Unterrichts in unserer Schule füllet sodann die allgemeine Weltgeschichte in einer Übersicht aus, die, wenn sich der Leitfaden bei aller Allgemeinheit nur von lähmender und langweilender Trockenheit entfernt zu halten sucht, und eine frische mündliche Erläuterung ihn begleitet, den jugendlichen Sinn anzu- sprechen nicht ermangeln wird. Im darauffolgenden Jahre wird alsdann die deutsche Ge- schichte besonders vorgeführt und mit ihr zugleich diejenige Schul- stufe geschlossen, auf welcher sich der künftige Beruf des Jünglings fest zu entscheiden Pflegt. Diejenigen Schüler, welche in das bürger- liche Leben übergehen, was an unserer Anstalt in der Regel mit dem fünfzehnten, auch sechszehnten Lebensjahre geschieht, haben an dem bis dahin genossenen Geschichtsunterrichte einen hinlänglichen Grund bekommen zum selbstthätigen Weiterschreiten mittels zweckmäßiger Lectüre, in der sie sich dann eben durch jene erhalteneüber- sicht leichter und besser werden zurecht finden. Und der Jünglinge dieser Gattung sind auf gelehrten Schulen, deren untere und mittlere Klassen zu gleicher Zeit den Zweck einer Realanstalt mit verbinden, bei weitem die größere Zahl, indem im Durchschnitte

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. VII

1845 - Heidelberg : Winter
Vorwort zur ersten Auflage. Vii von hundert Schülern kaum zehn die für den Staatsdienst vor- geschriebene wissenschaftliche Bahn durchlaufen, indeß die übrigen neun Zehntheile in dem angegebenen Alter ihre Schulbahn schließen, etwa mit Ausnahme derer, welche in höhere technische Anstalten über- gehen.— Für das Bedürfniß des historischen Wissens derjenigen aber, welche die wissenschaftliche Bildung weiter verfolgen, sorgen die nun eintretenden höhern Klassenstufen durch Mittheilung eines reichern Materials und durch größere Enthüllung des in demselben sich offen- barenden Geistes, — ein Bedürfniß, welches neuerlichst durch einige vortreffliche Lehrbücher befriedigt worden ist. Den hier mitgetheilten Grundriß habe ich nach gleichen Grund- sätzen und in gleicher Form abgefaßt, wie die obberührte deutsche Geschichte, und wenn dieser Leitfaden Lehrern, die ein gleiches Be- dürfniß fühlen, einige Hülfe gewähren kann, so werden mich die daran verwandten Stunden der mir knapp zugemessenen Erholungs- zeit nicht gereuen. Was die Eintheilung in zwei durch die christliche Zeitrechnung geschiedene Hälften betrifft, so haben schon Andere vor mir dieselbe angewendet; was aber die Aushebung und Grupp irung, so wie die B eh and l un g des Stoffs für den mir gesetzten Zweck betrifft, so glaubte ich den Erfahrungen folgen zu dürfen, die ich im vieljährigen Umgänge mit der Jugend gemacht habe, ohne damit den andersartigen Erfahrungen Anderer ihren Werth benehmen zu wollen. Wird nur vom Wesentlichsten nichts vermißt, so wird das, was ein genaueres Eingehen wünschenswert!) macht, theils vom Lehrer mündlich, theils auch durch ein historisches Lesebuch*), das der Lehrer oder die Schulbibliothek dm Schülern verabreicht, oder das etwa *) Wie z. B. durch C. L. Roth's „Lesebuch zur Einleitung in die Ge- schichte, nach den Quellen bearbeitet," (Nürnb. 1839) das zugleich als eine historische Vorschule treffliche Dienste leistet.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. IX

1845 - Heidelberg : Winter
Tx •bvitiüwy) Ls Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage. Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da- durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte, die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben. Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll, Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme, die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son- dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen- heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung etwas näher zu bringen. Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 16

1845 - Heidelberg : Winter
16 §.5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. Auf die Priesterstaaten dieser Gattung folgen erst die- jenigen, in welchen der Kriegerstand (einheimisch oder ein- gedrungen) in einem seiner Häupter den Priesterstand zwang, die Herrschaft mit ihm zu theilen. Bei diesen wandelte sich die Hierarchie in eine Despotie um, mußte aber doch von der Religion den Schein göttlichen Ansehens borgen und der priesterlichen Macht noch großen Einfluß einräumen. Als solche priest erliche K r i e g e r st a a t e n des hohen Alter- thums zeichnen sich besonders aus: der ägyptische, chal- d ä i sch e, (alt-) assyrische, (alt-) m e d i sch e und (alt-) persische. Die Lebenseinrichtung dieser verschiedenen Priesterstaaten beruhte überall im Grunde auf dem Sterndienste (Sa- bäismus), und diejenigen, bei welchen derselbe am vorherr- schendsten war, wie bei dem Zendvolke, den Indern, den Athiopen, wollten in den innern und äußern Gliederungen ihres Bestandes das „Abbild himmlischer Ordnung" (d. h. einer den Gestirnen entnommenen sinnlichen Weltordnung) darstellen, weil jenes Alterthum in der unwandelbaren Stetigkeit der Sterne das Vorbild für seine menschlichen Einrichtungen sah und dieselbe daher durch jene ceremoniellen Formen nachahmen und einer willkührlichen, das Ganze in seinen Theilen leicht verrückenden Bewegung Vorbeugen wollte. Da aber diese menschliche Ordnung ein falsches Bild der wahren und ewigen Gottesordnung war, so mußte sie allmäh- lig zu einer, alles freie und gesundeleben erstickenden, bloßen mechanischen Ordnung werden, deren starres Gesetz keine wahre Liebe und keine wahre Freiheit kannte und förderte. Daher suchte am Ende wenigstens die Natur ihre Rechte geltend zu machen und in den priesterlichen Kriegerstaaten, in welchen der Sabäismus mehr zurückgedrängt und mit andern religiösen Vorstellungen vermischt erscheint, sich durch den weltlichen Despotismus zu einer andern Lebensordnung Bahn zu brechen, wiewohl alsdann auch dieser, da er auf Willkühr und Scheinheiligkeit ruhte, ungeachtet seiner größern Lebens- regung in noch weit tieferes sittliches Verderben hineinführte.

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 18

1845 - Heidelberg : Winter
18 §. 6. Das Zendvolk. Nach der in diesen noch übrigen Zendschriften enthaltenen Angabe hat das Volk in der ältesten Zeit Eeri geheißen und ist als ein Nomadenvolk vom asiatischen Hochland aus- gewandert, um ein milderes Klima zu suchen. Ans seinen langen Wanderungen gründete es nacheinander verschiedene Niederlassungen, die es aber, bald durch ein physisches, bald durch ein sittliches Übel genöthigt, immer wieder verließ. Aus diesen Aufenthaltsorten entstanden nachher die Städte Samarkand, Balkh, Herat, Kabul u. a. Endlich kam ein Theil des Volkes unter seinem Führer D sj e m sch i d in den Niederungen des Dsjihun zu festem Sitze, während die andern Stämme dieses Volkes in den Gebirgen und Steppen jener Länder ihr Nomadenleben fortsetzten (wie z. B. der Urstamm der Perser und der Meder; s. §. 12 u. §. 13). Hier nun, in einem, durch Wüsten und Gebirge begränz- ten fruchtbaren Lande mit ewig heiterm Himmel, an welchem die Gestirne den hellsten Glanz haben, bildete sich ein in vier Kasten getheilter P r i e st e r st a a t, der von den Nach- kommen Dsjemschid's, welcher zugleich König und Ober- priester war, regiert wurde, und späterhin durch den Streit zweier Brüder in zwei Reiche, Tura n und Iran, zerfiel, deren Gränzscheide der Dsjihun war. Die weisen Lehrer, die in diesem Volke auftraten, und durch ihre Lehren Religion, Sitte und bürgerliches Recht gründeten und ordneten, waren zuerst H e o m o oder Hom, und nachher der schon genannte Z oro áster. Die Zeit, in welcher Letzterer (unter dem Könige Vistaspa von Iran) lebte, ist nicht zu bestimmen, geht aber wohl jener voraus, in der das Volk von den Assyrern unterjocht wurde. Zoroaster lehrte unter Andern:: die ganze geistige Welt sei in zwei Reiche, in das Reich des Lichts und in das Reich der Finsterniß, oder in das Reich der guten und in das Reich der bösen Geister getheilt, und beide seien beständig im Kampfe miteinander begriffen; an der Spitze der guten Geister stehe Ormuzd, an der Spitze der bösen Arihman.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 9

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Noachiten. 9 oder weniger abgeschlossenen, auf sich selbst beschränkten Hal- tung die Aufgabe liegt, zuerst die eigenen Kräfte zu üben und auszubilden, und dadurch sie zu späterer freier Wieder- vereinigung mit den andern geschickt zu machen, damit zu- letzt Eine Heerde unter Einem Hirten werde. ' Aus Iaphet's Geschleckt entstanden die Völker indi- scher, griechischer, lateinischer, germanischer, slavischer und verwandter Zunge; aus Scm's Geschlechtc die Völker chaldäischer, syrischer, hebräischer, arabischer und verwand- ter Sprache; aus Ham's Geschlechte die Völker kanaani- tischen, mongolischen, (zum Theil) äthiopischen und ägyp- tischen, so wie sonst afrikanischen Bluts. Sämmtliche Sprachen japhetitischen Ursprungs nennt man auch den indogermanischen S p r a ch st a m m, der sich von der Südspitze Vorderindiens in nordwestlicher Richtung bis Island hinzieht, und zu welchem die Vorderindier, die Perser und alle Europäer (mit Ausnahme der Türken, Un- garn, Lappen, Finnen und Basken) gehören. Dem semi- tischen S p r a ch st a m m e gehört das Hebräische, Arabische und Aramäische an, welches letztere in's Syrische und Chal- däische zerfällt. Andere Sprachstämme sind der nro n go- tische, mit dem das Türkische zusammenhängt; der fin- nische, dem das Ungarische zugehört; der chinesische, mit dem die hinterindischen Sprachen Zusammenhängen; end- lich die afrikanischen und amerikanischen Sprachstämme. So verschieden die Wohnsitze waren, die sie bei ihrem Weiterwandern wählten oder fanden, so verschieden bildeten sich auch in größeren Familien und Volksstämmen ihre Lebens- weisen und Schicksale aus. Die sich in fruchtbaren Ebenen (wie in Mesopotamien) oder in Flußthälern (wie am Euphrat, am Ganges,, am Jordan, am Nil re.) niederließen, fanden sich allmählig zum A ck e r b a u und zu dem mit ihm verbundenen ruhigen und bequemen Städteleben mit seinen Gewerben und Künsten, jo wie zu dem damit verbundenen Land- (Ka- rawanen-) Handel eingeladen.

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 20

1845 - Heidelberg : Winter
20 §. 7. Die Inder. Geschichte theils großartige religiöse Bauwerke, theils eine reiche alte Literatur vielfache Andeutungen geben. Zu jenen Bauwerken gehören die unterirdischen Grot- tentempel mit ihren Bildwerken und Inschriften (z. B. auf der Insel Elephante im Meerbusen von Bombay, auf S a l se t t e bei Bombay, und vorzüglich zu E l l o r e in der Mitte Vorderindiens, wo ein ganzer Porphyrberg stockwerkartig ausgehöhlt und mit unzähligen, aus Felfen ge- hauenen Tempeln angefüllt ist, an deren Vollendung Jahr- hunderte gearbeitet haben); — ferner die über der Erde in Felsen gehauenen Bauten, besonders die Palast- und Tempel-Trümmer von Mavalipuram, einer ganz in Felsen gehauenen Königsstadt auf der Küste Koromandel, in der Nähe von Madras, die durch ein plötzliches Austreten des Meeres verödet worden zu seyn scheint; — endlich gewisse freistehende Pagoden, d. i. dunkle, von Lampen erhellte Tempel mit mannigfaltigen, zur Bequemlichkeit der Wall- fahrer eingerichteten Nebengebäuden (wie z.b. diemahadeva- Pagode zu Benares). Zu jener Literatur gehören vorzüglich die in der Sanskritsprache geschriebenen heiligen und profanen Schrift- werke. Die Sanskrit (deren ältere Mundarten Prakrit und Pali heißen) ist zwar keine lebende Sprache mehr, wird aber, wie bei uns das Latein, von den dortigen Priestern noch heute studiert und verstanden, und hat in ihrem Baue eine große Vollendung. In ihr sind besonders die vier ältesten Religionsurkunden der Inder, die Vedas geschrieben, deren Anlegung neuere Forscher in's 14. Jahrhundert v. Ehr., die Inder selbst aber in eine noch höhere Zeit verlegen. Die in diesen heiligen Büchern vorkommenden Gottheiten sind Naturkräfte, und der ganzen Religion liegen, wie beim Zendvolke, astronomische und astrologische Ideen zum Grunde. Das höchste körperlose Urwesen ist Brahma (zu deutsch: das Große), in welchem alle Dinge, als Ausflüsse von ihm, ihren Grund und Bestand haben. Als der durch „sich selbst Seyende" (parsisch: Choda) und nicht Darstellbare tritt er nie

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 11

1845 - Heidelberg : Winter
§. 4. Die Entstehung des Heidenthums. 11 konnte sich derselbe ihnen so wie früherhin offenbaren: denn „der natürliche (d. i. der durch die Sünde aus dem klaren Gotteslichte heraus- und in das trübe Naturlicht ein- getretene) Mensch vernimmt (aus sich selbst) nichts vom Geiste Gottes: es ist ihm eine Thorheit, er kann cs nicht erkennen." Den Sündebehafteten blieb nur noch das allgemeine Ge- fühl der Abhängigkeit von einem höhern Willen, dessen sie sich nicht erwehren konnten; ferner eine schwache Erin- nerung an einen frühern seligen Zustand, den sie sich ver- geblich zurückwünschten; dabei ein gewisses Schuldbewußt- seyn, das unaufhörlich nach Versöhnung treibt, und endlich eine aus dem Gefühl des eigenen, wie des allgemeinen Elends entspringende Sehnsucht, welche mehr oder minder stark nach einer endlichen Erlösung verlangt. Aus einem früher klar erkannten Gott wurde er ihnen nun immer mehr ein verborgener Gott, den sie zwar in ihrem Schuldgefühle und in ihrer Hülfsbedürftigkeit suchten, aber ihn allmählig nicht mehr von seinen geschaffenen Werken unterscheiden, daher ohne eine höhere Vermittlung nicht mehr finden konnten. Denn sie verwechselten die Wirkungen Gottes in der Natur mit Gott selbst, und in der Meinung, Gott dem Schöpfer zu dienen, dienten sie den höheren oder nie- deren Geschöpfen seiner sichtbaren oder unsichtbaren Welt. Und auf diese Weise entstanden ihnen eben so viele Götter, alö sie göttliche Hauptkräfte in der Natur wirken oder Kräfte des Geistes Gottes an ihrem Innern sich beur- kunden fühlten: denn ganz unbezeuget wollte Gott sich an ihnen keineswegs lassen, und auch ihre Geschicke leitete er mit seiner Allmachtshand zu einem von ihnen freilich uner- kannten Ziel. Getrieben von der unermeßlichen Schuld suchten sie das Verlangen nach Versöhnung durch selbstersonnene Reinigungs- und Heiligungsmittel zu stilleu; aber da ihre Gebete, Büßungen und Opfer mit dem wahren Mittelpunkte des Heils in gar entfernter und abgeleiteter Beziehung standen, so konnten sie, als Versuche einer nie möglichen Selbsterlösung,
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